RAUHNÄCHTE – LICHTRITUAL

Jedes Jahr wieder durchschreitet die Natur einen großen Zyklus von Werden und Vergehen, von Licht und Dunkelheit. Wie ein- und ausatmen. Auch beim Atmen haben wir diesen Moment dazwischen, wo der Atem still steht, weder das Eine noch das Andere ist, nur Ruhe, freier Raum… Im Jahreskreis ist so eine Ruhezeit nach der Wintersonnenwende. Man nennt sie Rauhnächte. 12 Nächte zwischen Weihnachten und Heilige drei Könige am 6.Januar. – Die Tage werden in den Regionen unterschiedlich gezählt, ich beginne mit der Nacht von 25. auf den 26. Dezember als erste Rauhnacht. –

Die Raunächte sind eine besondere Zeit, es gibt etliche Überlieferungen. Vor allem das Ausräuchern der Häuser und das Orakeln stehen im Vordergrund. Die Tore zwischen Unserer und der Anderswelt, auch der Totenwelt stehen besonders offen. Man sagt die Wilde Percht oder die Wilde Schar zieht um. Geister, vor denen man sich fürchtete. Vielleicht die Verstorbenen, die noch nicht ins Licht gefunden haben.

Die 12 Nächte stehen auch als ORAKEL stellvertretend für einen Monat im nächsten Jahr. Man schaut auf das Wetter, auf besondere Ereignisse, auf den Gemütszustand und nachts auf die Träume. Ich schreibe jede Nacht den Traum auf.
Tag und Nacht brennt EIN LICHT AUF MEINEM ALTAR. Es brennt für Mutter Erde und all Ihre Kinder. Und für Alle und Alles, was ich sonst mit hinein bete. Wir können Licht machen in dieser dunklen Zeit, Licht für uns selbst, unsere Liebsten und für alles, was uns am Herzen liegt. UNSERE GEBETE SIND STARK!

Auch die ENERGETISCHE REINIGUNG ist sehr stark und wichtig in diesen Tagen -sonst natürlich auch 😉
Wir haben eine große Palette an Räucherpflanzen die wir verwenden können. Tarditionell sind das sicher heimische Pflanzen. Man nahm, was in Wald und Wiese zu finden war. Aber vielleicht war es auch ganz toll, wenn man sich ein Stück Weihrauch leisten konnte… So nahm man vielleicht:
Salbei für Schutz und Abgrenzung,
Beifuß für Segen und Beistand,
Königskerze für Licht und Entspannung,
Wacholder für Kraft und Zuversicht…
Diese Reinigungs-Räucherung ist auch wichtig für die Räume in denen wir leben. Auch hier entspannt und klärt sich die Atmosphäre durchs Räuchern. Geh ruhig immer mal wieder mit der Räucherschale in der Hand und Segenssprüchen auf den Lippen durch Deine Wohnung. Du wirst sehen, wie es leichter und lichter bei Dir wird.
Hier zur Anleitung Aurareinigung und Hausreinigung.

 

LICHTRITUAL für die Rauhnächte – gerne mit der Familie oder Freundinnen/Freunden, es geht aber auch alleine.
Dieses Lichtritual will eine Inspiration sein, macht es so, wie es euch gefällt und gerade richtig ist.

Wir sind in der dunkelsten Zeit des Jahres. Am 21. Dezember ist die längste Nacht im Jahr, es wird früh dunkel und spät hell. Doch damit ist der 21. auch der Wendepunkt. Ab jetzt wird es wieder heller in der Natur, auch wenn es noch ein Weilchen dauert, bis wir es im Alltag bemerken.
Gerade jetzt sind die 12 Rauhnächte, eine Zeit in der wir uns mit Licht und Dunkelheit auseinandersetzten können. Schön finde ich, dass es die Dunkelheit eigentlich gar nicht gibt. Dunkelheit ist die Abwesenheit von Licht. Man kann nirgendwo Dunkelheit hinbringen, man kann nur das Licht wegnehmen. Oder Schatten erzeugen indem man etwas vors Licht stellt.
Wir wollen also Licht machen!
Und wir fangen in der Dunkelheit an:

Nehmt Euch Zeit und Muße, reinigt Euch und die Räume mit einer Räucherung.

Stellt euch bereit: eine größere Kerze und für jeden seine persönlich Kerze, Feuerzeug, besser noch Streichhölzer – das ist so schön ursprünglich.

Macht alle Lichter aus, hängt die Fenster zu und mach es so dunkel wir möglich. Setzt euch im Kreis zusammen mit der Kerze und den Streichhölzern in der Mitte. Noch nicht anzünden!
Kommt zu Ruhe. Atmet ein paar Mal bewusst ein und aus. Erinnert euch, dass auch die Natur ein- und ausatmet. Wir stehen vor dem Einatmen, vor dem erneuten Wachsen. Doch vorerst ist es dunkel und still. Was macht das mit euch? Spürt hinein. Was kommen für Gedanken, Gefühle, Erinnerungen. Wenn ihr wollt, redet darüber, vielleicht einer nach dem anderen.  Haltet es ein bisschen aus, dass er dunkel ist.
Spürt ihr, dass die Dunkelheit nicht nur bedrohlich ist? Sie hat doch auch etwas Beruhigendes, eine Geborgenheit, Ruhe…
Kommen wir nicht aus der Dunkelheit im Mutterleib?
Vielleicht ist es ganz gut, wenn manches nicht im hellen Licht betrachtet wird.
Im Dunkeln tritt das Sehen in den Hintergrund, die anderen Sinne werden aktiver.

Irgendwann ist es Zeit für das Licht. Einer macht ein Streichholz an und ein anderer hält die Kerze. Entzündet sie. Und waao! Was für ein Licht! Von einer Kerze!
Nun nimmt jeder seine Kerze und entzündet sie am Licht. Halte dein Licht in den Händen vor deinem Herzen und lade die Kerze durch deine Absicht mit Licht und Liebe auf. Diese Kerze nimmst Du dann später mit heim und kannst sie anzünden, wenn Du Licht brauchst.
Zum Abschluss nehmt euch an den Händen, nehmt das Licht in euch auf und kommt wieder zurück in das normale Leben.

Danach gibt es feines Weihnachtsgebäck, Glühwein und kuschelige Musik…

Viel Freude dabei!

-Dieser Beitrag erschein so ähnlich auch in der wunderbaren Zeitung HOLUNDERELFE (Winter 2017)-