Die Mondfee Sandelholz Geschichte
Es war einmal eine kleine Fee. Sie lebte recht zurückgezogen an einem See im Wald. Von den anderen Feen wurde sie Seefee genannt, weil sie dort wohnte und auch oft nur so am Ufer des Sees saß und sich das Spiegelbild von Sonne, Wolken und Mond anschaute.
Eines Abends saß unsere Seefee wieder alleine am Ufer des Sees und schaute gedankenverloren dem aufgehenden Mond zu. Heute war sie irgendwie sehr schwermütig, das Herz war traurig und trübsinnig, obwohl sie gar keinen Grund dafür nennen konnte. Doch dann wurde ihre Aufmerksamkeit geweckt. Da war etwas, kaum mehr als ein sanfter Duft, der sie liebevoll berührte. Was war das? Es fühlte sich so schön an, wie der Klang eines längst vergessenen Wiegenliedes. Und der Duft kam näher und wurde präsenter. „Wer bist Du?“ fragte sie in die Nacht, da sie niemanden sehen konnte. Und eine warme Stimme antwortete: „Ich bin gekommen um mit dir zu sein. Ich möchte dich gerne ein Stück begleiten. Ich bin der Sandelholzduft.“ Nun, das überraschte die Mondfee, sonst ließen die anderen sie meist in Ruhe, wenn sie trübsinnig war. Doch der neue Duft fühlte sich gut an und so merkwürdig vertraut, daß sie sich auf diese Begegnung einlassen konnte und ihr Inneres ein Stückchen öffnete. Der warme, balsamische Duft legte sich wie ein schützender Mantel um sie und auch ihr Herz hüllte er in seine liebevolle Kraft. Ihr war, als würde die Zeit stehen bleiben, nichts war mehr so wichtig, nur das DA SEIN. Und Ihr Herz füllte sich mit sinnlicher Schönheit und Einheit. Angst und Trübsinn wichen aus ihrem Geist.
Ich weiß nicht, wie lange die zwei so beisammen waren, als der Duft sagte: “Ich möchte dir meine Quelle zeigen, damit du mich immer rufen kannst, wenn du mich brauchst.“ Und das machte die Seefee sehr neugierig, da sie merkte, wie gut der Duft ihr tat. Sie folgte ihm also durch den Wald und gar nicht so weit vom Waldrand entfernt stand ein schönes Haus.
Vor den Menschen hatte sie sich bisher meist ferngehalten, sie waren oft so schnell und unaufmerksam, das sie Angst hatte aus versehen verletzt zu werden. Nun hatte sie aber einen neuen Freund, dem sie folgte und vertraute. Dieser zog durch das offene Fenster in das Haus hinein und die Seefee setzte sich vorsichtig außen auf das Fensterbrett und schaute gebannt in das Zimmer der Menschenfrau, die hier wohnte. Die Frau saß in einem gemütliche Sessel und strickte. Dabei lächelte sie gelegentlich oder trank einen Schluck Tee. Sie strahlte eine Ruhe und Kraft aus, die die Seefee selten bei Menschen gesehen hatte.
Und da war auch ihr Duftfreund, der sich neben ein Räucherstövchen gesetzt hatte, auf dem ein paar Späne Sandelholz lagen und durch eine Kerze erwärmt wurden. Lächelnd saß der Sandelholzduft da und schaute die Seefee an. Er öffnete die Arme ganz weit, so weit, als wolle er die ganze Welt umarmen und beide fingen an zu lachen. Die Seefee stand auf, tanzte ein paar Kreise und klatschte in die Hände vor Freude. Dann schaute sie ihrem neuen Duftfreund noch einmal in die Augen und sprach ihm ihren tiefen inneren Dank aus, den ihr neuer Freund lächelnd an nahm.
Nach einer Weile flog die Seefee dann wieder zu ihrem See im Wald zurück, setzte sich lächelnd ans Ufer und schaute in das Spiegelbild des Mondes, der jetzt irgendwie heller leuchtete als sonst. Und sie wußte, an wen sie sich wenden konnte, wenn sie wieder einmal traurig war und nach innerer Stärke, Geborgenheit und Schutz suchte.
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